IUFE Newsletter – Unser kleines Dorf

UKD-HP-pic-121217-IUFE-Newsletter-Dez2012Beitrag: “Unser kleines Dorf”
IUFE – Newsletter, Dezember 2012, S 10

In der fiktiven Welt “Globo” leben in verschiedenen Weilern 100 Menschen, welche statistisch ein Abbild der derzeit auf der Erde herrschenden Situation liefern. So kann man die globale Situation, deren Wechselwirkungen, Probleme und Lösungsmöglichkeiten im Verhältnis zur aktuellen weltweiten Verteilung leichter erfassen. In insgesamt 8 Kapiteln gehen die Autoren des Buches auf Themen wie Bevölkerung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Energie, Mobilität, Arbeit, Konsum, etc. ein. Beispielhaft weist “Globo” einen steigenden Ressourcenverbrauch auf, sodass eigentlich nur noch 85 menschen nachhaltig dort wohnen könnten. Es gibt insgesamt 11 Autos, mindestens 28 menschen sind “fehlernährt”, 15 Menschen leben in Slums, 27 Menschen ganz ohne Strom etc. Die gebrachten Beispiele und Informationen regen zum Nachdenken an. Das Ziel des Buches ist es, komplexe Zusammenhänge verständlich und optisch anschaulich aufbereitet darzustellen. Der Reinerlös aus dem Verkauf des Buches kommt internationalen Entwicklungsprojekten zu gute.

Mittlerweile gibt es auch ein auf das Buch basierendes, didaktisch sehr wertvolles Kartenspiel (Globospiel – Die Welt in der Hosentasche), welches in verschiedenen Spielvarianten unsere Mitwelt für Jung und Alt spielerisch begreifbar macht.

Aktionstag der Junge Uni – Unser kleines Dorf

Vortrag: Christine Rainer, Stefan Neuner
Wann: Freitag, 30. November 2012, 8:00 bis 14:00
Wo: Universität Innsbruck, Innrain 52

Eine Veranstaltung von:
Junge Uni

Wer wohnt wo? Wie sind die knappen Güter wie Wasser, Lebensmittel, Strom usw. verteilt? Wer bestimmt wo es lang geht? Welche Herausforderungen gibt es? Die Kinder erschaffen das “Weltdorf” Globo und werden zu seinen Bewohnerinnen und Bewohnern. Ob sie zu den reichen, armen, stromlosen, unter- oder überernährten gehören, das wird sich zeigen.

fdz Geschichte – Unser kleines Dorf

review: “Unser kleines Dorf – Die Welt mit 100 Menschen”
vonAo.Univ.Prof. Mag. Dr. Alois Ecker
fdz Geschichte, didactic news 11/2012

Was wäre wenn die Welt ein Dorf mit 100 Menschen wäre? Wo und wie würden die Menschen dort leben? Welche Sprachen würden gesprochen? Was arbeiten die Leute? Wie viele Kinder gäbe es? Woher käme die Energie? Wohin „verschwindet“ der Müll? Und: Wie kämen diese Menschen wohl miteinander aus?

Das Buch “Unser kleines Dorf. Eine Welt mit 100 Menschen” gibt auf diese komplexen Fragen verständliche Antworten. Es erzählt die letzten 200 Jahre Menschheitsgeschichte anhand des fiktiven Dorfes “Globo”, das im schicksalsträchtigen Jahr 2000 von 100 Menschen bevölkert wurde. „fdz Geschichte – Unser kleines Dorf“ weiterlesen

Lions Club Zillertal – Unser kleines Dorf

Vortrag: Josef Nussbaumer

Wann: Donnerstag, 22. November 2012, 20 Uhr

Wo: EMPL Service Park, A-6272 Kaltenbach

Eine Veranstaltung von:
Lionsclub Zillertal

Der Wirtschafts- und Sozialhistoriker Josef Nussbaumer verführt uns an diesem Abend zu einem Gedankenexperiment. Dabei schrumpft er die große Welt auf das Dorf “Globo”, das von 100 Menschen bevölkert wird. Die Globo-Einwohner leben in sechs Weilern – in Afrika, Asien, Ozeanien, Europa, Nord- und Lateinamerika. „Lions Club Zillertal – Unser kleines Dorf“ weiterlesen

respact – UnternehmensWERTE erfolgreich leben

Hinweis: “UnternehmensWERTE erfolgreich leben und vermitteln”
respact, November 2012

Auf Einladung von Wirtschaftskammer Tirol und respACT kamen rund 60 Interessierte großteils aus der Wirtschaft zusammen, um mehr darüber zu erfahren, wie ethische Werte erfolgreich im Unternehmen umgesetzt und vermittelt werden können.

Es war eine beeindruckende logistische Leistung, die der Veranstaltung „UnternehmensWERTE erfolgreich leben und vermitteln“ am 15. November bei der Firma Schenker in Innsbruck voran ging: Die Lagerhalle, die sonst als Umschlagplatz für die Tiroler Luftfracht dient, wurde mit großem Einsatz der Belegschaft kurzerhand zur Veranstaltungslocation umfunktioniert. In seinem Eröffnungsstatement betonte Prok. Hannes Egger, dass langfristiger Geschäftserfolg nur dann möglich ist, wenn den MitarbeiterInnen mit Respekt begegnet wird. Vielen sei der enge Zusammenhang zwischen zufriedenen MitarbeiterInnen und Kundenzufriedenheit noch nicht bewusst.

Darum müssen wir umdenken: Das “Dorf Globo”

Im Anschluss folgte eine flammende Präsentation von Univ.-Prof. Dr. Josef Nussbaumer, welcher einen Streifzug durch sein Buch „Das Dorf Globo“ machte, das die Herausforderungen der Zukunft anschaulich anhand eines fiktiven Dorfes mit 100 Einwohnern thematisiert. „Es werden insgesamt jährlich 430 Barrel Öl verbraucht, trotzdem leben 27 Menschen ganz ohne Strom. 17 Menschen hungern und 11 sind fettleibig. Der steigende Ressourcenverbrauch lässt einen nachhaltigen Lebensstil nurmehr für 85 Menschen zu!“ Nach diesem Plädoyer für ein Umdenken ging Mag. Isabella Luschin, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei IBM Österreich, auf die Bedeutung von Unternehmenswerten für einen weltweit agierenden Konzern ein. Rund um den Globus identifizieren sich “IBMer” mit denselben Werten: Engagement, Innovationen, die etwas bewirken und persönliche Verantwortung in allen Beziehungen. Diese wurden mittels eines breiten Konsultationsprozesses, welcher alle MitarbeiterInnen weltweit einbezog, erarbeitet. „respact – UnternehmensWERTE erfolgreich leben“ weiterlesen

Wirtschaftskammer – Unser kleines Dorf

Vortrag: Josef Nussbaumer

Wann: Donnerstag, 15. November 2012, 17:00 bis 18:30

Wo: Firma Schenker & Co AG, St. Bartlmä 6, 6020 Innsbruck

Eine Veranstaltung von:
Wirtschaftskammer Tirol

Sind die Auswirkungen der globalen Finanz- und Schuldenkrise rein auf wirtschaft- liche Fehlentscheidungen zurückzuführen? Dazu ein ganz klares „Nein“. Die Stimmen mehren sich, dass die Ursachen vor allem in unlauterem moralischen und ethischen Verhalten lagen. „Business as usual“ kann daher keine Option mehr sein. Einige wirtschaftliche Akteure haben dies erkannt und bewusst klare morali- sche und ethische WERTE in ihre Unternehmenskultur integriert.

Josef Nussbaumer, Professor am Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und -ge- schichte, an der Universität Innsbruck demonstriert uns am Beispiel des Dorfes Globo, dass es ein Minimum an MenschenWERTEN braucht. PraktikerInnen aus Vorzeigebetrieben berichten, welche Werte sie als WERTvoll für ihr Unternehmen identifiziert haben, wie diese entwickelt wurden und wie die Kommunikation von und mit Values über Grenzen hinweg erfolgreich funktioniert. Praktische Tipps für die Implementierung ethischer Werte und einer nachhaltigen Unternehmensausrichtung im eigenen Betrieb – beispielsweise durch Fortbil- dungsmaßnahmen – runden das Programm ab.

IUFE – Vom Hungern

Keynote: Josef Nussbaumer

Wann: Mittwoch, 7. November 2012, 18:00 bis 20:00

Wo: Springer Schlößl, Tivoligasse 73, A-1120 Wien

Eine Veranstaltung von:
Institut für Umwelt-Friede-Entwicklung

Die globalen Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft haben zu massiven Ungleichheiten bezüglich der Produktion und Verfügbarkeit von Lebensmitteln geführt. Neben Umwelteinflüssen sind es vor allem wirtschaftliche Aktivitäten wie Landraub und Rohstoffspekulationen, die zu Nahrungsmittelengpässen und Hunger führen. Wir stehen heute vor der Herausforderung, die Landwirtschafts- und Ernährungspolitik, aber auch unsere Produktionsweisen und unser Konsumverhalten gründlich überdenken zu müssen.

HIER KÖNNEN SIE DEN VORTRAG ALS POTCAST ANHÖREN!

 

GLOBOSPIEL – Entstehungsgeschichte

Im Jahr 2009 wurde das Sachbuch „Unser kleines Dorf: Eine Welt mit 100 Menschen veröffentlicht. In diesem Buch, dem jahrelange akribische Vorbereitungsarbeiten vorausgegangen waren, werden die Zustände in der Welt in einem Gedankenexperiment auf ein Dorf mit nur 100 Einwohnerinnen und Einwohner übertragen. Wie zahlreiche positive Reaktionen und mittlerweile 14 Auflagen zeigen, ist das Experiment gelungen, globale Lebensrealitäten auf diese Weise begreifbarer und verständlicher zu machen. 2010 wurde es auch mit dem Tiroler Bildungsinnovationspreis ausgezeichnet.

Das Globospiel ist nun eine Weiterentwicklung des Buches. Es entstand aus der schrittweisen Adaptierung bekannter Spielkonzepte, die den Inhalt des Sachbuches für die Veranstaltungen der “Jungen Uni Innsbruck” 2010 und 2011 kindergerechter gestalten sollten. Den Kindern und Jugendlichen gefiel dieser spielerische und noch niederschwelligere Zugang zur „großen weiten Welt“ so gut, dass sie die Spiele nach den Veranstaltungen oft gleich kaufen wollten. „GLOBOSPIEL – Entstehungsgeschichte“ weiterlesen

GLOBOSPIEL – Warum Hydranten?

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Die Menschen in Globo werden von Hydranten dargestellt. Das hilft gängigen Vorurteilen (Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, etc.) entgegen zu wirken und ermöglicht den Spielenden die Identifikation mit der Globofigur und den dahinter stehenden Lebensbedingungen der Menschen auf der Welt. Ein Hydrant repräsentiert ca. 120 Millionen reale Menschen. Die Namen der Hydranten sind ziemlich ungewöhnlich und stehen für jene, die durch die hohe Teilungszahl in Globo durch den Raster des Spiels fallen würden. Was es damit auf sich hat, wird auf einer der Zusatzkarten erklärt.

Übrigens sind Wasserhydranten dem Menschen gar nicht so unähnlich: Im gefüllten Zustand bestehen sie aus 80% Wasser, der Mensch bekanntlich aus ca. 65%.

GLOBOSPIEL – Kontext

Über viele globale Prozesse gibt es ein allgemeines Bewusstsein, doch viele Menschen sind von der Komplexität und Größe überfordert. So entstehen Gefühle wie Unsicherheit, Ohnmacht und Orientierungslosigkeit. Das Globospiel reduziert diese Komplexität auf ein Dorf mit “nur” 50 Menschen und hilft dabei über den nationalen Tellerrand hinaus gesellschaftliche Zusammenhänge zu sehen und zu erfahren. Wir wollen damit globales Lernen leben, das immer spielerisch und manchmal sogar unbewusst ablaufen soll.

Sandra Lemberger (Jurymitglied “Spiel des Jahres”):
“…das Globospiel weckt bei den Kindern auf interessante Weise eine gewisse Sensibilität für die oft schwierigen Lebenslagen der Menschen überall in der Welt. Alle meine Testkinder ab 9 Jahren fanden das Spiel jedenfalls interessant und waren immer wieder gerne bereit, eine Partie mitzuspielen. Gelernt haben sie dabei sicherlich einiges und vieles wurde ihnen bewusst, wovon sie vorher keine Ahnung hatten: Dass in Afrika die Lebenserwartung von Kindern sehr gering ist, wie viele Menschen mehr in Asien leben als in Europa oder Amerika, wie reich die Nordamerikaner im Vergleich zu Menschen aus Asien und Afrika sind und dass die Kinder in den armen Ländern nicht in die Schule gehen dürfen, um nur einige Vergleichskriterien zu nennen.”

GLOBOSPIEL – Spielziel

Die Teilnehmenden nähern sich auf spielerische und intuitive Art komplexen globalen Themen, identifizieren sich mit den fiktiven Menschen in Globo, entwickeln Empathie für reale Lebensumstände und erfahren so auf persönliche Weise globale Unterschiede.

GLOBOSPIEL – Legende

Alle Globo-Menschen sind nach 15 Kriterien charakterisiert: Vor- und Nachname, Alter, Geschlecht, Herkunft, Kreditwürdigkeit, Foto, Einkommen, Wohnqualität, Ernährung, Lebenserwartung, Bildungschancen, Fußabdruck, Biokapazität und Bewaffnung.

Das Globospiel kann auf mehrere Arten gespielt werden und ist vielseitig einsetzbar. Die Spielvarianten reichen – bis jetzt – von Patience, über Trumpf und Terzett bis hin zu systemischen Aufstellungen und werden sukzessive erweitert. Die Einsatzmöglichkeiten reichen vom Unterricht in der Schule, über Workshops für Erwachsenenbildung bis nach Hause ins Wohnzimmer.

Das Kartenspiel besteht aus 50 Spielkarten und vier Zusatzkarten, die die Regeln, den Inhalt der Karten und ein paar Hintergründe zum Spiel erklären.

GLOBOSPIEL – Anleitung – Trumpf

Diese Spielvariante ist für zwei bis fünf Personen und folgt dem Prinzip von “Supertrumpf-Spielen”. Z.B. wer hat mehr Einkommen? Wer hat eine niedere Lebenserwartung? Wer gibt, bestimmt, ob bei diesem Spiel die höchsten oder die niedrigsten Werte gewinnen.

Die Karten werden gut gemischt und gleichmäßig an die Teilnehmenden verteilt. Diese halten ihre Karten als Stapel so in der Hand, dass immer nur die oberste zu sehen ist. Gespielt wird im Uhrzeigersinn, beginnend mit der Person links von jener, die gibt. Diese Person liest den vollständigen Namen der Karte sowie den Wert aus einer Kategorie nach eigener Wahl laut vor. Die anderen vergleichen diesen Wert mit dem der eigenen obersten Karte. Der höchste (bzw. niedrigste) Wert gewinnt. Bei gleichen Werten entscheidet der Vergleich der nächstfolgenden Karte.

Spielziel:
Gewonnen hat das Spiel, wer die meisten Karten für sich gewinnen konnte.

GLOBOSPIEL – Anleitung – Terzett

Diese Spielvariante ist für drei bis fünf Personen und folgt dem Prinzip von „Quartett-Spielen“. Das heißt, es müssen Menschen mit dem selben Kreditrating gesammelt werden.

Die Karten werden gut gemischt und an die Teilnehmenden verteilt. Gespielt wird im Uhrzeigersinn, beginnend mit der Person links von jener, die gibt. Diese Person fragt eine beliebige andere Person nach einer Karte, die zur Bildung eines Terzett fehlt; z.B. „Eva, hast du jemanden mit einem Kreditrating von B?“. Voraussetzung ist, mindestens eine Karte von diesem Terzett zu besitzen, also zum Beispiel „Amhar BISCHEK aus Asien“.

Hat die gefragte Person die genannte Karte, dann muss sie herausgeben werden und die fragende Person bleibt an der Reihe. Erst wenn niemand die gesuchte Karte besitzt, ist die Person links davon mit dem Fragen dran. Jedes vollständige Terzett, z.B. alle drei Menschen mit einem Kreditrating von “B”, wird offen auf den Tisch gelegt.

Hat eine Person keine Karten mehr in der Hand, dann darf sie nicht mehr weiter mitspielen und der linke Nachbar setzt das Spiel fort.

Spielziel:
Wer bis Spielende die meisten Terzette sammeln kann, gewinnt.