Gedanken zur Flucht – Aleppo

Manchmal schließe ich meine Augen und stelle mir vor in Aleppo zu sein, nicht im Zentrum, ein wenig außerhalb. Wir haben viele Olivenbäume, gewinnen Öl und legen die Oliven ein, wir haben zehn Kühe, wir bauen Linsen an und Gemüse. Es reicht gut zum Leben. Wir haben drei Kinder. Der Älteste geht zur Schule, die Mittlere in den Kindergarten, die Kleine ist kränklich, wir müssen oft zum Arzt mit ihr. Früher dauerte die Fahrt eine halbe Stunde, dann waren es 15 Stunden. Dann war es zu gefährlich. Ich hab noch das Geräusch des Traktors im Ohr, wenn er aus der Garage fährt, hinaus auf die Felder und wie die Blätter am Olivenbaum rascheln, wenn der Wind durchfährt.